[badidea]

Hat eigentlich einer von euch gestern "Being W" auf Arte gesehen?

Großartig! Schockierend (manches hat man wohl einfach vergessen)! Hart! Unfair!

Jetzt ist Frankreich nach Irak und noch vor Iran sicher das nächste Ziel des War Of Terror!

[Powerbook]

Deutschland gratuliert den Vereinigten Staaten von Amerika zum neuen Präsidenten!

PB.

[Simon]

Nehme die Gratulation gerne entgegen.

Ich bin eben erst aus Deutschland zurück. Ich wurde dort von einigen deutschen Kollegen gefragt, ob ich denn schon gewählt habe. Als ich bejahte, wirkten die meisten fast ein wenig erleichtert. Mir kam es beinahe so vor, als wenn Ihr Deutschen einen neuen Präsidenten wählen wolltet.

[badidea]

Du bist gar kein Deutscher??

[Simon]

Originally Posted by badidea 

Du bist gar kein Deutscher??

Nö. Born and bred in the USA.

[andreas_g4]

Verdammt gute Siegesrede von Obama. Da hat jedes Wort gepasst, perfekt vorgetragen. Und das bei der Gewissheit, dass fast jeder Mensch dieser Welt mit Zugang zu Medien diese Rede sehen wird – Hut ab!

[OreoCookie]

Originally Posted by Simon 

Nö. Born and bred in the USA.

Oder hast Du die doppelte Staatsbürgerschaft?

[Simon]

Originally Posted by OreoCookie 

Oder hast Du die doppelte Staatsbürgerschaft?

Ne. Kennt Ihr das überhaupt in Deutschland? Ich habe mal gehört, dass es praktisch unmöglich ist Deutscher zu werden.

[OreoCookie]

Originally Posted by Simon 

Ne. Kennt Ihr das überhaupt in Deutschland? Ich habe mal gehört, dass es praktisch unmöglich ist Deutscher zu werden.

Ja, aber nur mit `ausgewählten Ländern' soweit ich weiß. Ich wusste das zwar vorher auch nicht, aber ich kenne einige Deutsche, die, weil sie in Amerika geboren sind, beide Staatsbürgerschaften haben. Die Tochter von meinem Prof, z. B. hat sich erkundigt, ob Ihr Sohn auch die doppelte Staatsbürgerschaft bekommen kann.

Auch meine beste Freundin, die aus dem 17. Bundesland (Österreich) kommt, wird sich um die doppelte Staatsbürgerschaft bemühen. Sie ist in Deutschland aufgewachsen und hat nie in Österreich gelebt. Es scheint für sie nicht schwierig zu sein. Wenn Du allerdings aus einem Drittweltland kommst, setzen die deutschen Behörden allerdings andere Maßstäbe. Ich denke, dass es für einen Amerikaner nicht zu schwierig sein sollte (da habe ich aber noch nichts konkretes gehört). Noch ist es nicht zu spät!

[Spheric Harlot]

Originally Posted by Simon 

Ne. Kennt Ihr das überhaupt in Deutschland? Ich habe mal gehört, dass es praktisch unmöglich ist Deutscher zu werden.

Wenn du als Deutscher ins Ausland gehst und dort die Staatsbürgerschaft erwirbst, ist es soweit ich weiß relativ einfach, die deutsche zu behalten, wenn du nachweisen kannst, wichtige Interessen zu haben, für die die Staatsbürgerschaft notwendig bzw. eine starke Erleichterung ist - mögliche zukünftige Erbfälle zum Beispiel.

[Spheric Harlot]

Originally Posted by Simon 

Nehme die Gratulation gerne entgegen.

Ich bin eben erst aus Deutschland zurück. Ich wurde dort von einigen deutschen Kollegen gefragt, ob ich denn schon gewählt habe. Als ich bejahte, wirkten die meisten fast ein wenig erleichtert. Mir kam es beinahe so vor, als wenn Ihr Deutschen einen neuen Präsidenten wählen wolltet.

Die (West-)Deutschen verbindet eine tief verwurzelte Dankbarkeit und Freundschaft mit den Amerikanern (siehe Berliner Luftbrücke).

Umso verzweifelter und fassungsloser die Reaktionen auf Bush und dessen "Politik". Das hat viele Deutsche wirklich in ihren Grundfesten erschüttert wie nichts seit dem Versuch, in den 80ern Pershing-II Raketen in Deutschland zu stationieren.

Pointiert und pathetisch gesagt: Obama repräsentiert das Amerika, mit dem verbündet zu sein wir lange Zeit so stolz waren.

Deswegen kamen auch 200.000 Leute zu seiner Rede in Berlin - obwohl sein Wahlsieg ja noch alles andere als sicher war.

[Spheric Harlot]

Originally Posted by andreas_g4 

Verdammt gute Siegesrede von Obama. Da hat jedes Wort gepasst, perfekt vorgetragen. Und das bei der Gewissheit, dass fast jeder Mensch dieser Welt mit Zugang zu Medien diese Rede sehen wird – Hut ab!

Und gespickt mit Zitaten und Anspielungen.

Martin Luther King umgedeutet auf das ganze Volk, Sam Cooke bzw. Redding...

Wirklich großartig.

[badidea]

Originally Posted by Simon 

Nö. Born and bred in the USA.

Aber mit deutschen Eltern?
Oder bist du eines von den seltenen Individuen, die es nicht nur geschafft haben, ziemlich gut Deutsch zu sprechen, sondern es auch grammtikalisch richtig in Schriftform umsetzen können? (ich nehm mich da mal selbst aus - bin ja Bayer)

[Simon]

Nö, auch nicht. Aber ich hatte in den Schweiz den besten Deutsch Lehrer, den ich mir vorstellen kann. Und zehn Jahre Zeit.

Jetzt gerade muss ich schwedisch lernen und das bereitet mir schon erheblich mehr Probleme. Zum Glück gibt es keinen schwedischen Thread.

[OreoCookie]

Dafür, dass Du in der Schweiz gelebt hast, kannst Du aber gut Deutsch
Was kommt nach Schwedisch eigentlich?

[turtle777]

Originally Posted by Spheric Harlot 

Wenn du als Deutscher ins Ausland gehst und dort die Staatsbürgerschaft erwirbst, ist es soweit ich weiß relativ einfach, die deutsche zu behalten, wenn du nachweisen kannst, wichtige Interessen zu haben, für die die Staatsbürgerschaft notwendig bzw. eine starke Erleichterung ist - mögliche zukünftige Erbfälle zum Beispiel.

Voellig richtig. Ich mache das grade.

Man muss einen sog. "Antrag auf Erteilung einer Genehmigung zur Beibehaltung der deutschen Staatsangehörigkeit" stellen. Ohne Scheiß, das ist der offizielle Name

Ich habe das grade genehmigt gekriegt, und werde von daher in Zukunft stolzer Besitzer zweier Pässe sein. Doppelt hält besser.

-t

[Simon]

Originally Posted by OreoCookie 

Dafür, dass Du in der Schweiz gelebt hast, kannst Du aber gut Deutsch

Ich sah diese Antwort sowas von kommen.

Tatsache ist aber, dass die Schweizer dieses bescheuerte Esszett bereits in den 1930er Jahren abgeschafft haben. In Deutschland hat man diesen Blödsinn noch immer nicht begraben können.

Was kommt nach Schwedisch eigentlich?

Ehrlich gesagt habe ich da keine Pläne. Ich würde nach all diesen Jahren in Europa eigentlich gerne wieder in die Bay Area zurück. Mal schauen wie sich das in den USA nun weiter entwickelt. In meinem Gebiet hat die Forschung ziemlich gelitten unter der letzten Administration.

[Simon]

Originally Posted by turtle777 

Voellig richtig. Ich mache das grade.

Man muss einen sog. "Antrag auf Erteilung einer Genehmigung zur Beibehaltung der deutschen Staatsangehörigkeit" stellen. Ohne Scheiß, das ist der offizielle Name

Wahnsinn. Der Name alleine ist schon furchteinflössend. Ist wahrscheinlich auch Absicht.

Wie kommt es denn nur, dass die deutschen Behörden überhaupt von einer anderen Staatsbürgerschaft wissen? Wie erfahren die sowas? Don't ask, don't tell.

Und weshalb stellt sich ausgerechnet Deutschland so umständlich an was doppelte Staatsbürgerschaften anbelangt?

[badidea]

Originally Posted by Simon 

Wie kommt es denn nur, dass die deutschen Behörden überhaupt von einer anderen Staatsbürgerschaft wissen? Wie erfahren die sowas? Don't ask, don't tell.

Genau das will ein türkischer Kollege von mir durchziehen. Er ist natürlich in Deutschland geboren und aufgewachsen und möchte jetzt auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Dann müsste er aber, laut den deutschen Behörden, die türkische abgeben.
Die will er sich aber danach in der Türkei wiederholen, weil die Deutschen davon sowieso nichts erfahren würden...

Hmm, tja, äääh...mir wurscht!

[OreoCookie]

Originally Posted by Simon 

Ich sah diese Antwort sowas von kommen.

Ich bin da schon zu lange von Schweizer Kollegen umgeben (der benutzt das natürlich als Ausrede für viele Witze).

Originally Posted by Simon 

Tatsache ist aber, dass die Schweizer dieses bescheuerte Esszett bereits in den 1930er Jahren abgeschafft haben. In Deutschland hat man diesen Blödsinn noch immer nicht begraben können.

Das Esszett ist doch harmlos (und in vielen Fällen auch nötig, Ich esse in Massen ≠ Ich esse in Maßen )

Originally Posted by Simon 

Ehrlich gesagt habe ich da keine Pläne. Ich würde nach all diesen Jahren in Europa eigentlich gerne wieder in die Bay Area zurück. Mal schauen wie sich das in den USA nun weiter entwickelt. In meinem Gebiet hat die Forschung ziemlich gelitten unter der letzten Administration.

Ja, ja, die Bay Area. Das ist schon ein schönes Fleckchen Erde. Ich denke auch, dass sich die Dinge wieder entspannen werden. Der neue Präsident hat ja auch mehr Unierfahrung als der alte

[OreoCookie]

Originally Posted by badidea 

Genau das will ein türkischer Kollege von mir durchziehen. Er ist natürlich in Deutschland geboren und aufgewachsen und möchte jetzt auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Dann müsste er aber, laut den deutschen Behörden, die türkische abgeben.
Die will er sich aber danach in der Türkei wiederholen, weil die Deutschen davon sowieso nichts erfahren würden...

Ich schnalle nicht ganz, wieso die sich der Türkei noch so verbunden fühlen, dass sie riskieren, die deutsche wieder unsanft zu verlieren? (Natürlich wäre es sowieso besser, wenn sie einfach beide behalten dürften …)

[TETENAL]

Vielleicht hat's denen bei der Bundeswehr so viel Spaß gemacht, dass sie das in der Türkei gerne auch noch mal machen möchten.

[turtle777]

Originally Posted by Simon 

Wie kommt es denn nur, dass die deutschen Behörden überhaupt von einer anderen Staatsbürgerschaft wissen? Wie erfahren die sowas? Don't ask, don't tell.

Und weshalb stellt sich ausgerechnet Deutschland so umständlich an was doppelte Staatsbürgerschaften anbelangt?

Ehrlich gesagt, das war auch meine erste Frage, und niemand konnte mir das beantworten. Es gibt kein "information sharing agreement" mit den USA.

Da ich aber alle Vorrausetzungen fuer die doppelte SBS erfuelle, habe ich es eben offiziell gemacht. Kostet zwar mehr Geld, ist aber etwas sicherer.

-t

[tooki]

Originally Posted by OreoCookie 

Dafür, dass Du in der Schweiz gelebt hast, kannst Du aber gut Deutsch

Schade nur, dass unsere Schweizerische Aussprache schriftlich nicht zum Ausdruck kommt! Deutsche meinen immer, mein Deutsch sei "niedlich" oder sowas.

Ich habe aber euch etwas zu melden: ich ziehe zurück in die Schweiz! Ja, nach fast 10 Jahren in den Staaten (zum Studieren) möchte ich eben die Schweizer Bürgerschaft erwerben bevor meine Niederlassungsbewilligung erlischt, und das kann ich nur, wenn ich mich tatsächlich in CH aufhalte und dort arbeite.

Also dann, zum einen würde ich euch natürlich kennenlernen, wenn ihr in der Nähe seid, wollte aber auch fragen, ob ihr offene Stellen kennt für Macsupporter u.Ä. (Siehe thread "Mac jobs in Switzerland" hier im Lounge.) Für eure Hilfe bin ich dankbar!

[Simon]

Good luck mit der Einbürgerung in der Schweiz! Ich hoffe nur, Du hast nicht vor das auf dem Land zu machen wo noch über Einbürgerungen abgestimmt wird. Da gibt es an der Gemeindeversammlung schnell mal eine Motion geheim abzustimmen und dann sind plötzlich ganz viele Leute aus Prinzip dagegen, dass Du eingebürgert wirst. Nicht weil es mit Dir ein Problem gäbe, sondern weil "einfach zu viel eingebürgert wird". In dieser Hinsicht sind die Schweizer echt seltsam. Wollen zwar nicht so viele Ausländer, aber wenn sich "die Ausländer" mal einbürgern wollen, dann wollen sie das auch nicht.

Dazu kommt dann noch, dass so eine Einbürgerung schnell sehr teuer werden kann. Bei mir wären das ca. 24,000 Franken gewesen.

Bzgl. Mac Support Stelle würde ich mal bei Dataquest schauen. Die haben relativ grosse Läden an mehreren Standorten. In Dietikon ZH haben sie auch eine zentrale Reparaturtelle, wo tatsächlich noch gebastelt wird. Ist zwar ein Saftladen aber Stellen gibt es da viele. Wenn Du eher an consulting denkst, würde ich mal Ringier (der Verlag der unter anderem Blick produziert) anschauen. Das war mal (vielleicht immernoch?) Apples grösster Firmenkunde in der Schweiz. Die haben einige Tausend Mac Arbeitsplätze und eine ziemlich grosse Mac support Gruppe. Einige MUS Mitglieder haben da gearbeitet.

[tooki]

Zum Rest deines Posts schreibe ich später zurück, aber wieso Fr. 24,000?!!? Bei meiner Schwester war's bei weitem nicht so teuer.

[Simon]

Hängt ab vom Einbügerungsort und dem Einkommen. Drei Monatseinkommen sind keine Seltenheit.

[Spheric Harlot]

Originally Posted by Simon 

In dieser Hinsicht sind die Schweizer echt seltsam. Wollen zwar nicht so viele Ausländer, aber wenn sich "die Ausländer" mal einbürgern wollen, dann wollen sie das auch nicht.

Anderswo heißt sowas "Fremdenfeindlichkeit", was auch nur ein Euphemismus für Rassisten ist...

[badidea]

Originally Posted by Spheric Harlot 

Anderswo heißt sowas "Fremdenfeindlichkeit", was auch nur ein Euphemismus für Rassisten ist...

...und kommt so gut wie überall vor!
Interessanterweise jedoch verstärkt in den Alpen (Österreich, Bayern und eben auch der Schweiz) wie es scheint!
Wieso eigentlich?

[Oisín]

Das habe ich mich auch angefracht. Verstehe es nicht.

Ist es die Höhe oder was? Wie ist es so in Tibet oder Nepal z.B.?!

[analogika]

Ich glaube, es passiert einfacher, wenn man homogene, abgeschlossene Gemeinden hat - wie z.B. im ländlichen (Süd-)Deutschland (oder in Stadtteilghettos).

Ein Übermaß an "wir" vs. "die da" Gefühl.

Wer mit ordentlich durchmischtem kulturellen Hintergrund aufwächst, hat selten Angst vor dem Fremden.

[Simon]

Ich glaube es hat vor allem mit dem Reichtum zu tun. Den Leuten geht es einfach enorm gut und gleichzeitig wissen sie nicht mehr weshalb. Und wie meistens, wenn Leute reich werden, haben sie angst, dass jemand es Ihnen wegnehmen könnte. Deshalb bezieht sich dieser schweizer Argwohn nicht nur auf Afrikaner aus bettelarmen Ländern, sondern eben auch auf Leute wie Peer Steinbrück oder Nicolas Sarkozy.

In meiner Erfahrung sind die Leute aber auch enorm selbstgerecht in der Schweiz oder auch in Bayern. Man ist überzeugt, dass man nur auf Grund seines eigenen Einsatzes dort ist wo man ist. Arme Leute sind faul und neidisch. Der Unterschied zu einem anderen reichen Land könnte nicht grösser sein. Ich bin ab und zu beruflich in Norwegen und obwohl auch dort der zunehmende Reichtum den Egoismus fördert, sind die Leute dort im Allgemeinen viel weniger selbstgerecht und verurteilen andere weit weniger schnell. Mir scheint es fast so, als ob die Norweger eben nicht vergessen haben, wie es bei ihnen vor 100 Jahren aussah. Dass Menschen hingegen die Schweiz, Österreich oder auch Bayern noch bis in die 1870er Jahre wegen Hunger verlassen haben, scheinen die Alpenbewohner heute gerne zu vergessen.

Und was Analogika da oben schreibt, würde ich auch jederzeit unterschreiben. Wer einmal gelernt hat das Unbekannte zuerst kennen zu lernen bevor er urteilt, der braucht keine Angst haben.

[Spheric Harlot]

auf jeden fall auch

[badidea]

Boah, dieser dauernde Wechsel des Benutzernamens....dafür sollte man dich verbannen!!!

[Simon]

Habe ich da was verpasst?

[Übrigens, Dein XWB gefällt mir echt gut. Nur schade dass es noch so lange dauern wird bis er echt wird.]

[Spheric Harlot]

Originally Posted by Simon 

Habe ich da was verpasst?

Anscheinend.


Kuckuck!

[OreoCookie]

Originally Posted by analogika 

Ich glaube, es passiert einfacher, wenn man homogene, abgeschlossene Gemeinden hat - wie z.B. im ländlichen (Süd-)Deutschland (oder in Stadtteilghettos).

Ein Übermaß an "wir" vs. "die da" Gefühl.

Genau, Fremdenfeindlichkeit ist auch in Deutschland tendenziell dort am größten wo lustigerweise am wenigsten Ausländer wohnen.

Originally Posted by analogika 

Wer mit ordentlich durchmischtem kulturellen Hintergrund aufwächst, hat selten Angst vor dem Fremden.

Bingo, das ist Gewöhnungssache.

Unabhängig davon, wie man zu Ausländern steht, ist der `Kontrast' noch ein Faktor. Wenn die Bevölkerung sehr homogen ist, fällt man eben sehr viel stärker auf (z. B. als Weißer in Asien oder als Schwarzer im Oberallgäu).
Das ist mir auch in der Bay-Area aufgefallen, wo die Vielfalt noch viel größer ist als in Deutschland (mehr Schwarze, z. B.) und mein `Auge' hat sich recht schnell dran gewöhnt (mir sind die Hautfarben und Hintergründe gar nicht mehr aufgefallen). In Deutschland oder Japan fällt man eben gleich auf, der `Kontrast ist größer.'

[OreoCookie]

Originally Posted by Simon 

Ich glaube es hat vor allem mit dem Reichtum zu tun. Den Leuten geht es einfach enorm gut und gleichzeitig wissen sie nicht mehr weshalb.

Ich weiß nicht, inwiefern Reichtum allgemein dort reinspielt, Rassismus gibt es bei Armen wie bei Reichen. Wenn ich mir die Kahlköpfe aus der sächsischen Schweiz ansehe, die Atibur meistens nicht mal buchstabieren können, würde ich nicht sagen, dass (relativer) Reichtum Rassismus fördert.

Die Schicht verändert sicherlich die Art und Weise, wie sich Rassismus ausdrückt, aber ich glaube, das Grundlegende ist die urmenschliche Eigenschaft, dass man sich mit dem am meisten identifiziert, dem man (oberflächlich) ähnelt. Beispielsweise, dass sich die meisten Menschen in Anwesenheit von anderen Menschen aus dem selben Kulturraum wohler fühlen als mit Leuten aus anderen Kulturkreisen. Man kann sich leichter in Menschen hineinversetzen. Natürlich ist ein asiatisches Adoptivkind, das bei einer schwäbischen Familie aufgewachsen ist, im selben Kulturkreis, aber unser Gehirn geht erst mal nach dem Äußeren.

[badidea]

Originally Posted by OreoCookie 

... die Atibur meistens nicht mal buchstabieren können...

Hmmm...

[OreoCookie]

War Absicht. (Hätte ich [sic] drangehängt, wär's für meinen Geschmack zu offensichtlich gewesen.)

[moep]

Deutschland sucht den Super Alien @ PRO7

Geht’s noch bei euch da oben?

[Spheric Harlot]

Hey, wir stehen total auf sowas.

Alle.

Wenigstens haben *wir* nicht den Haider gewählt. Nicht, dass der Koch soviel besser wär, aber... hm.


Sonst schalt doch um auf Uri Geller.

[Simon]

Und ich dachte jetzt post-mortem wäre der Haider endgültg zum Heiligen upgraded worden. Tststs.

[moep]

Originally Posted by Spheric Harlot 

Wenigstens haben *wir* nicht den Haider gewählt.

Hey, ich auch nicht. Aber das Problem hat sich sowieso von selbst gelöst.

Und ich meinte natürlich Uri Geller — hab vorbeigezappt und war von der schieren Dummheit überwältigt.
Da frag’ ich mich wirklich was sich die Programmchefs dabei denken. Reich-Ranicki hatte schon recht.

[OreoCookie]

Originally Posted by moep 

Hey, ich auch nicht. Aber das Problem hat sich sowieso von selbst gelöst.

Da hat sich ja auch der österreichische Geheimdienst genügend Zeit gelassen …

[Spheric Harlot]

Originally Posted by OreoCookie 

Da hat sich ja auch der österreichische Geheimdienst genügend Zeit gelassen …

Ey, aber ausgerechnet der Haider, sturzbesoffen mit doppelter erlaubter Geschwindigkeit auf dem Rückweg von einem Treffen mit seinem schwulen Lover...das hätte sich doch *keiner* treffsicherer ausdenken können, oder?

[Spheric Harlot]

Originally Posted by moep 

Hey, ich auch nicht. Aber das Problem hat sich sowieso von selbst gelöst.

Und ich meinte natürlich Uri Geller — hab vorbeigezappt und war von der schieren Dummheit überwältigt.
Da frag’ ich mich wirklich was sich die Programmchefs dabei denken. Reich-Ranicki hatte schon recht.

Ah, alles klar - hatte nur in der Programmübersicht (dem wunderbaren Dashboard-Widget Fernsehen) gesehen, dass irgendwo noch Nina Hagen auf der Spurensuche nach Aliens in Roswell lief (als ob die weiter als in den Spiegel schauen müsste - nix für ungut; ich find Nina *großartig*)...

[OreoCookie]

Originally Posted by Spheric Harlot 

Ey, aber ausgerechnet der Haider, sturzbesoffen mit doppelter erlaubter Geschwindigkeit auf dem Rückweg von einem Treffen mit seinem schwulen Lover...das hätte sich doch *keiner* treffsicherer ausdenken können, oder?

Die Österreicher sind halt ein bisschen melodramatischer (gucken wohl zu viel Soaps und Telenovelas), ne einfachere Geschichte, die die Anhänger verstehen (und glauben) können, hätte es doch auch getan.
Frei nach seinen Gläubigen: `Der Jörg, der war doch nicht schwul! Das war nen anständiger Mann.'

[moep]

Originally Posted by Spheric Harlot 

Ey, aber ausgerechnet der Haider, sturzbesoffen mit doppelter erlaubter Geschwindigkeit auf dem Rückweg von einem Treffen mit seinem schwulen Lover...das hätte sich doch *keiner* treffsicherer ausdenken können, oder?

Naja, was wenn der Unfallgegner zusätzlich dazu eine zweisprachige Ortstafel gewesen wäre…

[andreas_g4]

Ich lese gerade wieder verstärkt Gedichte, ich dachte, das hier teile ich mal:

Weltende

Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut,
In allen Lüften hallt es wie Geschrei.
Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei
Und an den Küsten – liest man – steigt die Flut.

Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen
An Land, um dicke Dämme zu zerdrücken.
Die meisten Menschen haben einen Schnupfen.
Die Eisenbahnen fallen von den Brücken.

Jakob van Hoddis, 1911